So ist’s: der Bestand halbwegs gesichert, entwickelt, kultiviert und belebt – jetzt wird gebaut!
Das Alte Postgelände ist geeignet, systematisch zu untersuchen, wie den Anforderungen unserer Zeit begegnet werden kann. Dabei geht es weniger um ein Labor, denn direkt um die Praxis.
Die Frage ist: Was können wir ganz direkt, unmittelbar, sofort umsetzen?
”Neubauen müsste verboten sein.” – Wir stellen uns dieser Einsicht durch neue Formen des integrierten Gestaltens, des Bauens und der Prozesse, die damit verbunden sind.
Am (Wald-) Rande des bebauten und belebten Areals, entstehen ab 2023/24 mehrere Wohnhäuser in unterschiedlicher Struktur: ca. 3.200 qm für WGs, Familien, Singles und andere Formationen. (Allerdings keine Einfamilienhäuser.)
Auf jeden Fall wird alles in Holzbauweise gebaut und mit Erdwärme und Photovoltaik geheizt werden.
2023 entsteht ein großes Atelierhaus zwischen Theater und Bunker-Wald mit großen und kleinen Ateliers, Coworking- und Workshop-Raum, außerdem Gästezimmern für (Noch-)Nicht-Sesshafte.
Der Bausektor ist einer der großen Ressourcen-Verbraucher und CO2-Emmittenten.
Wir verfolgen radikale Ansätze in Sachen Neubau/Holzbau:
- Bereits in der B-Plan-Aufstellung wurden die Flächen identifiziert, die im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung als versiegelt gelten. Nur sehr geringe Anteile dieser Flächen werden als sinnhafte Ergänzung zum Bestand neu bebaut.
- Sukzessive zum Baufortschritt wird in ca. 5-fach überschießendem Maße versiegelte Fläche entsiegelt und als Wald aufgeforstet.
- Die Wohnhäuser werden nicht unterkellert und stehen auf Schraub-Fundamenten aus Stahl, sodass kein Boden zusätzlich dauerhaft versiegelt wird.
- Der Hochbau erfolgt durchgängig in Holzbauweise. Das Holz (märkische Kiefer) stammt aus der zugehörigen Waldfläche, wird vor Ort verarbeitet und verbaut. Der überbordende Anteil des Baumaterials beansprucht damit keinerlei Transportwege.
- Nach Entnahme der Kiefern wird durch natürliche Laubholz-Sukzession der Waldbestand hinsichtlich Resilienz und CO2-Speicherung deutlich verbessert.
- Alle verwendeten Materialien sind kreislauffähig und so montiert und verbunden, dass eine Wiederverwendung möglich ist.
Das Vorhaben wird begleitet von Bauhaus Erde; es wird nach Errichtung eines Pilot-Gebäudes als idealtypischer Archityp ”Low-Rise” Teil des Projektes ”ReBuilt”.
In unserer mehrjährigen Praxis mit eigenem Sägewerk haben wir ein Blockstapelmodul entwickelt, das es ermöglicht, die heimische Kiefer als Vollholz im Holzhausbau zu verwenden.
Wir erreichen eine Erhöhung der Bauholzausbeute je Stammabschnitt und erarbeiten kreative Lösungen, die den Bauaufwand reduzieren und zu einer speziellen Ästhetik und Ausstattung der Gebäude führen.
Es fallen sämtliche Oberflächenveredlungen weg, alle Versorgungsleitungen und -stränge für die technische Gebäudeausstattung sind in die Module integriert bzw. können später mit überschaubarem Aufwand installiert werden.
Die vor Ort anfallenden Hobelspäne werden als Einblasdämmung verwendet.
Sämtliche Innenwände und alle Türen sowie ein Großteil der Fenster werden als Re-Use-Material gebraucht wiederverwendet; sie stammen aus Bürogebäuden und sind von erfreulich hoher Qualität.
Wir glauben an den unschlagbaren Charme von einfachen, unkomplizierten Lösungen. Dies betrifft sämtliche Ausstattungsmerkmale. Ausgenommen ist die Energieversorgung mit Photovoltaik und Wärmepumpe.
Die Qualität des Hauses ist seine Entstehungsweise und Substanz: das pure Holz und seine Verwendung. Und die Gewissheit, einen entscheidenden Beitrag zur progressiven Transformation des Bausektors zu leisten.
Das erste Doppel-Wohnhaus wurde im März 2025 bezugsfertig: zwei Vollgeschosse plus Staffelgeschoss, die Wohnungen vertikal voneinander getrennt, mit jeweils offener Wohnküche im EG, zwei Zimmern und Bad im 1. OG und einem Dachzimmer mit Terrasse im 2. OG.
Wir planen den Bau weiterer 15 Doppelhäuser in gleicher Bauweise, jedoch individuell im Grundriss und in der Größe.
Die künftigen Mieter:innen werden im Rahmen eines genossenschaftlichen Modells eine nicht allzu homogene, gesellig-gesellschaftlich organisierte Gruppe, durch deren Struktur der Wohnraum aller Spekulation möglichst für immer entzogen werden soll.
Ende 2022 ein dreigeschossiges Atelierwohnhaus.

Gemeinsam mit der Architektin Laura Maasry ist ein Gebäude in Holzskelettbauweise mit integrierten Seecontainern entworfen worden. Die Gebäudetechnik arbeitet mit Geothermie und Photovoltaik; dies planen wir in Zusammenarbeit mit der Energieinsel Projektentwicklung GmbH, die in der Region auf diesem Feld bereits maßgebliche Referenzen geschaffen hat, und bei diesem Vorhaben auch die Generalplanung übernimmt.
Den ästhetischen Urgrund für Gebäude und Nutzung sehen wir allerdings auch in den alten Fabriketagen des Berlins der 80er und 90er Jahre: viel Platz und freie Gestaltungsmöglichkeiten.
Wir planen Atelierwohnungen zwischen 40 und 160 qm, sämtlich mit Bädern und Küchen bzw. Küchenanschlüssen, außerdem 3-4 Coworking-Räume, Gästezimmer und einen größeren Raum für Seminare und Workshops (und Gruppen-Kurse).
… vornehmlich an Künstler*innen der unterschiedlichsten Disziplinen. Die Strukturierung des Arbeits- und Wohnraums bleibt zum größten Teil frei gestaltbar.
Mieter*innen können in diesem Sinne sein: Einzelkünstler*innen, die auch oder gar nicht in ihrem Atelier/Studio wohnen werden, Künstler*innen-Kollektive, die sich Arbeitsräume und Übernachtungsmöglichkeiten teilen, vielleicht auch Paare, Familien oder WGs mit kreativem Wohnanspruch.
Arbeitsräume werden außerdem (ggf. befristet bzw. tage- und wochenweise) vermietet als Coworkingspace und ausgelagerte Homeoffice-Räume für Anwohner*innen und Externe.
Gästezimmer sollen an Gäste des Quartiers bzw. ihrer Anlieger*innen vorübergehend vermietet werden.
Gemeint ist ein dynamischer Ort bleibender und wechselnder Belegschaft mit wünschenswerten und debattierbaren Interessen!
Derzeit entstehen die Entwürfe für mehrere Mehrfamilienhäuser für diverseste Wohnformen
und -möglichkeiten.
Mehr dazu hier Ende des Jahres.